Dilanas erster Auftritt in Deutschland
Es gibt gewisse Gänsehautmomente.
Wer das Glück hatte 2006 die amerikanische Castingshow „Rockstar Supernova“ zu sehen, in der für eine Allstarband bestehend aus Gilby Clarke (ex-Guns’n’Roses), Tommy Lee (Mötley Crüe) und Jason Newstedt (ex-Metallica) ein Sänger gesucht wurde, hatte diesen Schauer spätestens beim ersten Auftritt von Dilana, in dem Sie „Lithium“ performte.
Am 23.06.2014 war es dann soweit. Die gebürtige Südafrikanerin, die bereits 1999 Ihre erste CD „Wonderfool“ veröffentlichte, besuchte im Rahmen des 25. Ingolstädter Bluesfest das erste Mal Deutschland.
In der ausverkauften Kleinkunstbühne „Neue Welt“ wartete das Publikum neugierig auf die, in Deutschland nahezu unbekannte, Sängerin, die sich gut gelaunt mit einer Akustikshow präsentierte.
Dilana eröffnete das Set mit einer Acapella Version von Police’s Roxanne, in die Ihr Gitarrist nach der 2. Strophe einstieg, welche das gemischte Publikum durch die Stimmgewalt in die Sitze presste und bei dem einen oder anderen buchstäblich die Kinnlade herabfallen lies.
Es folgte der Song „Ice“ aus Ihrem zweiten, inzwischen nicht mehr erhältlichen Album „Inside Out“.
Zu „Landslide“, einer Covernummer von Fleetwood Mac erschien dann der Rest der Begleitband.
Dilana, die in 2013 Mutter geworden ist, suchte immer den Kontakt zum Publikum, erzählte zwischen den Liedern kurze Episoden aus Ihrem Leben und gab bisweilen auch eine Einleitung zur Entstehungsgeschichte der einzelnen Songs.
Als nach „Beautiful Monster“, dem Titelstück Ihres aktuellen Albums Dilanas Kind hinter der Bühne zu weinen begann überließ Sie nach einer kurzen Vorstellung Ihrer Backgroundsängerin Durga McBroom-Hudson, welche bereits Pink Floyd im Hintergrund begleitete, dieser kurz die Aufmerksamkeit des Publikums, welches dadurch in den Genuss einer tollen Version von „Wish you were here“ kam. Der erste Teil des Akustiksets endete schließlich mit dem Song „Super Soul“.
Nach 15-minütiger Pause, die Dilana wohl zum stillen Ihrer Tochter River nutzte, erschien die Band zum zweiten Teil Ihres Auftritts, der neben einer sehr emotionalen Ansprache zum Song „Woman I am“ auch den Höhepunkt enthielt, als Dilana während einer überragenden Version von Leonhard Cohens „Hallelujah“ singend und barfuss durch die Reihen der Zuhörer ging.
Den darauffolgenden Song „Talk to Angels“ widmete Sie daraufhin einer schwangeren Frau aus dem Publikum.
Das Set endete mit Led Zeppelins „Whole Lotta Love“ welches durch die Gegebenheit des Akustiksets eine komplett neue Seite offenbarte.
Leider war – bedingt durch die Sperrstunde – nach diesem Song der Auftritt beendet.
Dennoch holte Dilana Ihre Band für eine Zugabe nochmals auf die Bühne.
Rückblickend auf den überragenden Auftritt von Dilana, welcher auch durch die perfekte Klangqualität glänzte, muss man leider feststellen, dass diese Ausnahmesängerin deutlich mehr Aufmerksamkeit in Deutschland verdient hätte.
Ich kann nur jedem empfehlen, sich Dilana einmal live anzusehen.
Ein Konzert von Ihr – noch dazu im Rahmen einer Akustiksession – zu erleben, dürfte für jeden ein unvergessliches Erlebnis sein.
MK
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