Konzertbericht UDO und Sister Sin vom 07.03.2015 im Backstage Werk München
Bereits das 2. Mal nach 2011 kommen U.D.O. zusammen mit Sister Sin auf Tour und das Konzert verspricht interessant zu werden.
Gestern war Tourauftakt in Würzburg und für Udos Sohn Sven war es der erste Liveauftritt mit der Band seines Vaters, nachdem Francesco Jovino im Dezember die Band verlassen hatte. Zudem wurde U.D.O. für die Tour mit Keyboarder Harrison Young verstärkt.
Auch Sister Sin haben einen Ausfall zu kompensieren.
Gitarist David Sundberg wurde kurz vor der Tour Vater einer Tochter und nimmt sich eine kurze Auszeit. Ihn vertritt Per Bjelovuk.
Bei Konzertbeginn haben sich nur wenige Besucher in das Münchner Backstage Werk verirrt.
So beginnt der Abend für die eröffnenden Garagedays aus Österreich mit nur wenig Leuten, die sich in die vorderen Reihen verirrt haben.
Schade, denn der ambitionierte Metal der Jungs hätte es verdient, dass Ihn ein paar mehr Leute zur Kenntnis nehmen.
Als Sister Sin die Bühne betreten, ist der Saal inzwischen gut gefüllt.
Frontfrau Liv Jagrell nimmt sofort die Menge für sich ein und der Opener „Food for the Worms“ aus dem neuen Album „Black Lotus“ zeichnet die Richtung vor.
Die Eröffnung von „Outrange“ lässt die Leute auch das erste Mal stimmlich mitgehen, während Liv ein kleines Mikroproblem professionell überspielt.
Mit dem Kracher „Chaos Royale“, der auch die erste Videoauskopplung des aktuellen Albums darstellt, geht es ungebremst weiter.
Mit „One out of Ten“ steht als nächstes ein Song aus dem Debutalbum „Switchblade Serenades“ auf dem Plan und mit „Fight Song“ folgt endlich auch ein Kracher aus dem „Now and Forever“ Album.
Mit „Desert Queen“, dem Song, dem auch das 2. Video der aktuellen Scheibe von Sister Sin gewidmet ist, zeigt die unermüdlich die Menge anheizende und ständig wie ein Irrwisch auf der Bühne umherspringende Liv auch Ihre tänzerischen Qualitäten.
Es folgen „On Parole“, „Sail North“ und „Hearts of Cold“ bis „Sounds of the Underground“ das reguläre Sister Sin Konzert beschließt.
Wer aber gedacht hätte, dass Sister Sin sich bereits in die Umkleide zurückgezogen hätten, wird schnell eines besseren belehrt.
Es geht noch mal weiter mit „Better than them“ bis „End of the Line“ dann wirklich den Abschluss des hervorragenden Konzertes darstellt.
Als Fazit bleibt mir nur zu sagen, das ich mich schon auf den ersten Headlinerauftritt von Sister Sin in Deutschland freue. Die Schweden hätten noch einige Kracher im Gepäck (z.B. „Stones Thrown“, den ich an diesem Abend schmerzlich vermisst habe). Auch gäbe es mit „The Jinx“ eine hervorragende Halbballade, die ich gerne einmal „live“ hören würde“.
Gewundert hat mich auch, dass Sister Sin das U.D.O. Cover 24/7 nicht selbst – oder zumindest mit dem Headliner gemeinsam – performt haben. Ich hätte gerne die aufgedrehte Liv zusammen mit dem eher statischen Udo Dirkschneider gleichzeitig auf der Bühne erlebt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit an Umbaupause beginnt endlich das Intro von „Speeder“
Man sieht den Jungs von U.D.O. bereits von der ersten Sekunde an die Spielfreude an und
spätestens bei „Blitz of Lightning“ hat jeder Besucher erkannt, dass Udo trotz seiner inzwischen fast 50-jährigen Musikgeschichte (Seine erste Band gründete der gebürtige Wuppertaler 1968) noch immer den Fels in der Brandung des teutonischen Metal darstellt.
„King of Mean“ bildet den passenden Einstieg in den titelgebenden Song der aktuellen U.D.O.-Scheibe „Decadent“
Nach „Independence Day“ folgt „Black Widow“, aus dem ersten U.D.O.-Album „Animal House“
„Never Cross my Way“ und „Mystery“ folgen bis mit „Under your Skin“, einer der schnellsten Songs des aktuellen Albums die Menge noch mal richtig zum schwitzen bringt.
Nach diesem Song wird eine bzw. später auch eine zweite Akustikgitarre auf der Bühne aufgebaut und Udo stimmt mit Tears of a Clown eine Ballade an, die mit „Secrets in Paradise“ weitergeführt wird.
Der Nachfolgesong „Faceless World“ bringt die Menge dann schnell wieder auf Touren.
Mit „Pain“, „Untouchable“, „Let me out“ schaffen es U.D.O. noch immer eine Schippe draufzulegen um schließlich mit „Metal Eater“ das reguläre Set zu beenden.
Selbstverständlich dauert es nicht lange, bis U.D. O wieder die Bühne entern.
„Break the Rules“ aus dem Album „Mean Machine“ stellt den Anfang um dem Höhepunkt entgegenzusteuern.
Und dann folgt, worauf jeder alte Accept-Fan gewartet hatte. „Princess of the Dawn“
wird angespielt und die Menge tobt. Wer jedoch damit gerechnet hat, dass U.D.O. nun wieder die Bühne verlassen wird, wird schnell – und das im wahrsten Sinne – eines besseren belehrt.
Ein „Heidi-Heido-Heida“, dass von den Anwesenden geradezu enthusiastisch aufgenommen wird bringt das unvermeidliche „Fast as a Shark“. Ich muss erwähnen, dass ich das ganze Konzert bereits davon begeistert war, dass Udo Dirkschneiders Stimme noch immer den absolut identischen Klang wie vor längst vergangenen Zeiten haben kann. Aber den einläutenden Schrei von „Fast as a Shark“ hätte ich so bestimmt nicht mehr erwartet.
Nach einer kurzen Gedenkpause, in denen U.D.O. wieder die Bühne verlassen haben, kommt die letzte Zugabe – und das unvermeidliche „Balls to the Wall“ ertönt, bis U.D.O. schließlich endgültig das glückliche Publikum im nun wieder beleuchteten Münchner Backstage Werk alleine lassen.
U.D.O. zeigten genau das, was man von Ihnen erwartet hat.
Spielfreudigen deutschen Heavy Metal auf Legendenniveau bei dem auch der Sound nichts zu wünschen übrig lies. Schade für den, der nicht dabei war.
Aber es gibt ja noch Chancen – Die Tour hat ja gerade erst begonnen.
Von mir – noch dazu in der Zusammenstellung mit Sister Sin – eine eindeutige 1 mit Stern.
MK
-Rockliveradio-
Bilder gibt’s zu Sister Sin unter:
https://rockliveradio.de/forum/viewtopic.php?f=20&t=406
Und zu U.D.O. unter:
https://rockliveradio.de/forum/viewtopic.php?f=20&t=407
Das Sister Sin Special folgt Freitag, 20. März 2015 um 20:00 Uhr – mit Interview von Liv