Heutzutage ist es schwierig eine Band in ein bestimmtes Genre einzustufen. Vor 20-30 Jahren gab es Hardrock, Heavy Metal und Thrash/Speed Metal. Mittlerweile gibt es so viele Subgenres. So auch bei den Schweizer Jungs von Monkey3.
Ist es Stoner, Psychedelic oder vielleicht doch Progressive Rock? Jedenfalls kommen diese verschiedene Subgenres in der Music von MONKEY3 zurück und das ganze ohne Gesang.
MONKEY3 bestehen aus:
- Boris – Guitar
- dB – Keyboards
- Walter – Drums
- Picasso – Bass
und mittlerweile kann man die musikalische Bandbreite auf folgenden Veröffentlichungen hören:
- Monkey3 (2004)
- Laps (2006)
- Split EP Monkey3/Hypnose69 (2007)
- Live at the Aventicum (2009)
- Undercover (2009)
- Beyond the Black Sky (2011)
- The 5th Sun (2013)
Wobei „The 5th Sun“, erschienen im Oktober 2013 bei Napalm Records, der aktuelle Höhepunkt ist.
Ich hatte das Vergnügen, die düstere, atmosphärische Musik von Monkey3 live auf mich einwirken zu lassen. Und wenn eine Band es schafft, mir bei instrumentaler Rockmusik eine Gänsehaut zu geben, dann ist sie gut.
Am Dienstag, den 12. November machte ich mich auf den Weg nach Marburg in den Kulturladen KFZ. Dort erwartete mich ein sehr musikalischer Abend und ein sehr schönes Interview mit Boris.
Um 19:30 Uhr öffnete das KFZ seine Türen. Die Befürchtung, dass Marburg nicht so in der Szene drin ist und zu wenig Leute an diesen Dienstag den Weg hier her finden, bewahrheitete sich. Schade, weil das was hier heute Abend musikalisch geboten wurde, mehr verdient hätte.
Auf Nachfrage erzählte man mir vor Ort, dass 199 Leute in das KFZ passen. Heute waren es um die 60-70. Die anderen 120-130 Leuten verpassten zwei erstkalssige Bands.
Um 20 Uhr betraten YEAR OF THE GOAT die Bühne. Sie sind zusammen mit Monkey3 auf Tour. Eine Stunde vergnügten uns die Schweden mit gut ausbalancierten 60iger, 70iger Jahre Hardrock mit Dark Einflüssen. Das einzige Minus war Sänger Thomas Eriksson, der das gebotene vom Silberling live nicht umsetzten konnte.
Kurz nach 21 Uhr war es dann Zeit für MONKEY3 ihre Instrumentalmusik auf die Menschheit los zu lassen. Der Opener „Icarus“ war der Song, der mir schon auf der CD Gänsehaut gab. Live übertraf es das Ganze noch mal: Energiegeladener Metal unterlegt mit einer düsteren Lichtshow wechselte sich ab mit ruhigen, träumerischen Passagen. Hinter Walter an den Drums war eine Leinwand, wo die Songs mit psychedelischen Lichtmustern und Video Clips, begleitet wurden.
Der Opener „Icarus“, der 14 Minuten geht, vom aktuellen Album The 5th Sun, war schon gleich dass erste musikalisches Highlight von Monkey3. Meine Frage später im Interview mit Boris, ob es nicht gewagt ist, gleich am Anfang ein 14minütigen Kracher zu spielen beantwortete er locker weg mit: „Nee eigentlich nicht. Es ist egal, ob die Leute nach einem vierminütigem Song gehen oder dableiben und sich mitgehen lassen in der Musik von Monkey3.“ Im Falle vom KFZ Marburg wirkte es positiv, weil die Leute nicht nur blieben sondern nach den ersten Klängen sogar mehr kamen. Bald genoss jeder auf seine eigene Art die Songs von Monkey3.
Andere Songs die präsentiert wurden waren unter anderen Pintao, Motorcycle Broer, Jack, Through the Desert. Boris erzählte mir, dass die Songs von Monkey3 aus Jams entstehen. Und weil die Songs von Monkey3 ohne Texte sind, brauchen sie sich auch keine Gedanken um die Titel zu machen. Die Songtitel entstehen nicht aus den Lyrics heraus, sondern aus Gedankensprüngen und Erlebnissen.
Nach einer Stunde durften Monkey3 sogar noch eine Zugabe nachlegen. Um 23 Uhr war dann auch wegen Lärmauflagen der Stadt dass Doppelkonzert zu Ende.
Fazit:
Eine spannende musikalische Abenteuerreise mit Monkey3, die ich jedem empfehlen kann, der auf atmosphärischen Stoner Rock mit progressiven Einflüssen steht.
30 Minuten Später trafen Boris und ich uns zu einem sehr angenehmen Interview.
Aloys für RockLiveRadio