Alles, was diese unzertrennliche Schweizer Mädelsgang macht, macht sie richtig. Mit all ihrem Herzblut. Mit 120 Prozent – an einem schlechten Tag. Ihr neues Album „Dance With The Devil“ erscheint am 6. März 2020 bei Nuclear Blast.
Fragerunde: Was ist eigentlich aus den Zeiten geworden, in denen Heavy Metal und Herzblut noch ein und dasselbe waren? In denen Zusammenhalt und Eintracht meilenweit über ökonomischer Denkweise standen? In der eine Band kein Beruf, sondern eine Berufung war? Schon klar, Zeiten ändern sich, das wusste schon Bob Dylan. Es tut aber gut zu erfahren, dass es in der Schweiz einen Verbund, einen innig verbundenen Freundeskreis gibt, in dem die Dinge noch anders laufen. So wie früher. Dürfen wir vorstellen? Die BURNING WITCHES, die größte Heavy Metal-Sensation der letzten Jahre. Aber wer das bislang noch nicht mitbekommen hat, der muss die letzten 24 Monate ganz offensichtlich in einer Höhle verbracht haben. Oder unter einem Stein.
Deshalb nur ganz kurz: Die BURNING WITCHES sind auf den ersten Blick eine in Jeans und Leder gekleidete All-Woman-Band, die sich mit Haut, Haar, Seele und Herz dem echten, dem wahren, dem galoppierenden Heavy Metal verschrieben hat. Und auf den zweiten eine unzertrennliche Einheit, eine Gemeinschaft, deren allwöchentlicher Donnerstag im Proberaum ein heiliger, unantastbarer Ritus ist, zu dem man sich noch mit Fieber oder ohne Arm schleppt. Im übertragenen Sinne.
Leidenschaft, Feuer und Bissigkeit
Die BURNING WITCHES sind aber vor allem eines: Der mit Leidenschaft, Feuer und Bissigkeit gelebte Beweis, dass es sich immer noch auszahlt, gemeinsam für eine Sache zu brennen. Und wenn die BURNING WITCHES für eines brennen, dann für die Musik. „Ich wollte eine Band gründen, die aus engen Freundinnen besteht. Aus Menschen, die sich alles sagen können und zwischen die kein Blatt passt“, fasst Gitarristin Romana Kalkuhl kurz und knapp zusammen. Man kann auch sagen: Einen besseren Grund, eine Band zu gründen, gab es nie, gibt es nicht und wird es nie geben. Die logische Folge: Alles, was diese unzertrennliche Schweizer Mädelsgang macht, macht sie richtig. Mit all ihrem Herzblut.
Mit 120 Prozent – an einem schlechten Tag
Die ersten Meriten ließen da natürlich nicht lang auf sich warten: Ihr selbstbetiteltes Demo wurde von Metal Hammer und Rock Hard gleichzeitig zum „Demo des Monats“ gekürt, nach ihrem in Eigenregie verantworteten Debüt »Burning Witches« erregten sie die Aufmerksamkeit von Nuclear Blast, wo sie ohne zu zögern unterschrieben und 2018 mit »Hexenhammer« eines der stärksten Heavy Metal-Alben des 21. Jahrhunderts veröffentlichten. Punkt.
Der Jubelschrei war groß, der Furor, den die Hexen live auf den Bühnen entfachten, sogar noch größer. Eine Tour mit GRAVE DIGGER, bald darauf Auftritte beim Bang Your Head!!! oder auf dem allerheiligsten Metal-Acker von Wacken waren da nur die logische Konsequenz und das Sahnehäubchen auf zwei vollkommen irrsinnigen Jahren.
Sich auf diesen Erfolgen auszuruhen, kam für die Band nie in Frage. „Wir haben immer den Drang weiterzumachen. Wir wollen nicht nur zurückblicken und uns an dem satt essen, was hinter uns liegt. Wir sind jeden Tag aufs Neue hungrig auf das, was vor uns liegt. Wir wollen herausfinden, wie viel noch drin ist.“ Ein Durchgang »Dance With The Devil« später steht fest: Viel. Sehr, sehr viel.
Das dritte Album nimmt den Schwung des Vorgängers und der vielen Liveshows auf und katapultiert den Heavy Metal der Schweizerinnen auf ein neues Level. Schon der Auftakt, ‚Lucid Nightmare‚, fegt mit Tempo, Riffbeschuss und Doublebasswucht los, ‚Dance With The Devil‚ ist ein massiv legierter Stampfer mit melodischer Hexerei, die Vorabsingle ‚Wings Of Steel‚ klingt so massiv wie sie heißt, ‚Black Magic‚ könnte auch von JEFFERSON AIRPLANE stammen und das boshaft ballernde ‚Sea Of Lies‚ ist ganz einfach einer der besten Heavy Metal-Songs, die man 2020 zu hören bekommen wird.
Herrlich knackiger Sound
JUDAS PRIEST oder DIO sind weiterhin hörbare Einflüsse in ihrem herrlich knackigen Sound; nicht zuletzt durch die Produktion von V.O. Pulver und DESTRUCTION-Urgestein Schmier entfesseln die BURNING WITCHES aber vor allem ein Referenzwerk des unverfälschten, traditionell geprägten Heavy Metal im 21. Jahrhundert. „Natürlich hören wir auch moderne Musik, natürlich finden wir auch Schweizer Bands großartig. Unser Herz haben wir aber für immer an das Großbritannien der Siebziger und Achtziger verschenkt“, grinst Romana.
Neue Sängerin
Kuttenträger und Heavy Metal-Traditionalisten können also aufatmen. Die BURNING WITCHES werden auch weiterhin die tonangebenden Heavy Metal-Vorkämpferinnen sein. ‚Dance With The Devil‚ ist ein loderndes Metal-Manifest, dem man die pure Lust am Spielen in jeder Note oder in jedem Wort der neuen Sängerin Laura Guldemond anmerkt. Mit dieser landeten die Schweizerinnen eh einen absoluten Glücksgriff.
Nicht nur, dass sie menschlich und in Sachen Überzeugung wie eine verschollen geglaubte Schwester zu den Hexen passt; sie bringt auch einen stimmlichen Umfang zwischen aggressiv, melodisch, triumphierend und bedrohlich mit sich, der ihrem dritten Album gesanglich die Hexenkrone aufsetzt. Inniger, überzeugter und brennender klang diese Band jedenfalls nie. Und doch bekommt man das gute Gefühl, dass das hier erst der Anfang ist.
© Nuclear Blast
Tracklist:
01. The Incantation 0:57
02. Lucid Nightmare 4:50
03. Dance With The Devil 4:26
04. Wings Of Steel 4:29
05. Six Feet Underground 4:31
06. Black Magic 5:06
07. Sea Of Lies 4:56
08. The Sisters Of Fate 3:31
09. Necronomicon 4:12
10. The Final Fight 4:35
11. Threefold Return 3:56
12. Battle Hymn feat. Ross The Boss & Michael Lepond 6:55
Line-Up:
Laura – Vocals
Romana – Guitars
Sonia – Guitars
Jay – Bass
Lala – Drums
RockLiveRadio bedankt sich bei
Facebook
Twitter
Instagram
Youtube
Spotify